Der Kirchenvorstand hat nach der Kirchengemeindeordnung darauf zu achten, dass die missionarische Verantwortung und die Sendung der Kirche in seinem Verantwortungsbereich zum Ausdruck kommen. Dies geschieht im Blick auf die jeweiligen Erfordernisse der Kirchengemeinde insbesondere, indem
ökumenische Zusammenarbeit gefördert, das
Zusammenleben mit anderen Kirchen und christlichen Gemeinschaften gestaltet und das
Gespräch mit Menschen anderer Religion und Kultur gesucht wird.
Alle Kirchengemeinden sind zum missionarischen Wirken in der Welt und zur Förderung der ökumenischen Gemeinschaft der Christenheit berufen und verpflichtet.
Ökumene - was heißt das eigentlich?
Der Begriff "Ökumene" ist von dem griechischen oikein (be/wohnen, hausen) abgeleitet und meint die ganze bewohnte Erde, den Erdkreis.
Zusammenarbeit mit Gemeinden anderer Konfessionen und Kulturen
Ökumene lebt von der Basis her. Die Zusammenarbeit mit Gemeinden anderer Konfessionen oder Kulturen
- bereichert die eigene konfessionelle und kulturelle Identität: im Hören aufeinander, im Leben und Feiern miteinander, im Lernen voneinander;
- trägt dazu bei, dass Christinnen und Christen aus anderen Kulturen stärker akzeptiert und in unserer Gesellschaft integriert werden;
- ist vor allem aber ein wesentlicher Bestandteil evangelischen Profils: Evangelisch sein und ökumenisch handeln sind die beiden Seiten derselben Medaille!
Ökumene in der beschriebenen Vielfalt ist zu einem integralen Bestandteil der Arbeit in den Kirchengemeinden geworden.Ökumene vor Ort und darüber hinaus
Ökumenisches Glockenläuten
Normalerweise rufen die Glocken Gläubige zum Gottesdienst, während des 1. Lockdowns im Frühjahr 2020 riefen sie in der Corona-Krise jeden Tag zum gemeinsamen Gebet. Das Bistum Limburg, das Bistum Mainz und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hatten ein gemeinsames Geläut für maximal fünf Minuten empfohlen. Wir in Büttelborn - die evangelische Kirchengemeinde und katholische Pfarrgemeinde - hatten uns diesem ökumenischen Glockenläuten angeschlossen. Wir alle waren eingeladen, in dieser Zeit, eine Kerze ins Fenster zu stellen und ein Gebet zu sprechen; das konnte ein Vaterunser sein, das konnte ein Gebet für Menschen sein, die damals unserer besonderen Fürbitte bedurften. Es war gut, in dieser schwierigen und belasteten Zeit ein hörbares Zeichen der Hoffnung und der Gemeinsamkeit zu setzen.
Ökumenische Gottesdienste zur Einschulung
Seit vielen Jahren gibt es im jährlichen Wechsel mit der katholischen Pfarrgemeinde in der katholischen Kirche oder in der evangelischen Kirche einen gemeinsamen Gottesdienst zur Einschulung.
Ökumenischer Gottesdienst zur Einschulung
Ökumenischer Pfingstgottesdienst während der Feierlichkeiten "800 Jahre Büttelborn"
Am 13. Juni 2011 fand erstmals mit allen drei evangelischen Kirchengemeinden und der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus von der Flüe ein gemeinsamer Ökumenischer Gottesdienst im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum 800-jährigen Bestehen der Ortsteile Büttelborn, Klein-Gerau und Worfelden statt. Auf den gezeigten Bildern kann man die Stimmung erahnen und die vielen Gespräche, die es unter den Teilnehmenden aus allen drei Ortsteilen und beiden Konfessionen nach dem Gottesdienst gegeben hat. Leider gab es seit 2011 keinen Anlass mehr, die ökumenische Zusammenarbeit in dieser Form zu fördern - und vielleicht jährlich im Wechsel zu wiederholen. Bei drei evangelischen Kirchengemeinden und zwei katholischen Pfarrgemeinde (Worfelden gehört zur katholischen Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer in Weiterstadt) wäre das - nach jeweils fünf Jahren der Ausrichtung - für jede Gemeinde nicht nur ein ökumenischer Höhepunkt des Kirchenjahres.
Nach den Bildern kommen noch zwei Tonaufnahmen aus dem feierlichen Gottesdienst.