Eine Inschrift auf der Vorderseite unseres Pfarrhauses weist auf das Entstehungsjahr 1738 hin. In direkter Nachbarschaft zur alten evangelischen Kirche, die noch aus vorreformatorischer Zeit stammte, wurde das Pfarrhaus in Fachwerkbauweise errichtet. 

Es war eingebunden in einen Pfarrhof, in dem auch die Pfarrscheune sowie Nebengebäude und Ställe angesiedelt waren. Ein Brunnen versorgte das Anwesen mit Wasser. Hinter der Pfarrscheune angrenzend lag der sog. Pfarracker, der zur Bewirtschaftung durch die Pfarrfamilie diente.

Das Pfarrhaus beherbergte neben der Wohnung für den Pfarrer und seiner Familie zunächst auch Gemeinderäume, die mit dem Umbau der Pfarrscheune zu einem Gemeindehaus im Jahr 1923 dorthin umzogen. Das heutige Pfarrhaus beherbergt neben der Pfarrwohnung das Gemeindebüro.

Das Pfarrhaus selbst wurde über die Jahrhunderte hinweg immer wieder saniert und renoviert. Frühere Pfarrer berichteten, dass es immer wieder Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel gab. Eine erste grundlegende Sanierung erfolgte 1980, doch zeigte sich bereits 10 Jahre später, dass diese nicht nachhaltig war. 

Die fortschreitenden Schäden am Fachwerk führten zu einer weiteren, diesmal umfassenden Sanierung, die die vollständige Entkernung des Fachwerkbaus vorsah. Unter der Leitung des Darmstädter Architekten Hansjürgen Westermeyer wurden die Arbeiten in den Jahren 1993 bis 1995 erfolgreich durchgeführt.

Durch die jährliche Überprüfung der Bausubstanz ist die Nachhaltigkeit der Sanierung gesichert. Im Jahr 2025 wurde der Außenanstrich erneuert, so dass Fachwerk wie auch dazugehörige Holz-Verschindelung nun wieder auf Jahre und Jahrzehnte geschützt sind.

Viele Firmen begleiten uns zum Teil seit vielen Jahren beim Erhalt des Pfarrhauses, besonders hervorzuheben hierbei ist unser Malermeister Stefan Czaplicki, der seit 1994 sich dem Erhalt unseres Pfarrhauses angenommen hat.

Ich selbst wohne und arbeite als Pfarrer seit seiner Neueinweihung 1995 in unserem historischen Pfarrhaus, nachdem ich seit 1993 die Sanierung begleiten konnte. Den sorgsamen Erhalt des Pfarrhauses, aber auch der unserer Kirche und des Gemeindehaus, habe ich mir zur Aufgabe gemacht.

© Pfarrer Markus Paul Gärtner